Biografie

Die New York Times beschreiben ihr Spiel als „gleichermaßen Feuerwerk und singender Klang“, The Washington Post lobt „Reinheit und Detailreichtum“ ihres Spiels und das Strings Magazine beschreibt ihren Ton als „wunderschön, intensiv und wandlungsfähig, lupenrein und schön in jeder Lage“. 

Für die gebürtige Isländerin Judith Ingolfsson bedeutete 1998 der Gewinn der Goldmedaille beim Internationalen Violinwettbewerb von Indianapolis den endgültigen Durchbruch als international gefragte Solistin. Sie spielte auf vielen berühmten Bühnen in aller Welt, darunter beispielsweise das Konzerthaus Berlin, die Tokyo Opera City, das Kennedy Center in Washington D.C.  und die New Yorker Carnegie Hall. 

So trat sie mit Orchestern wie dem Philadelphia Orchestra, dem National Symphony Orchestra, dem Indianapolis Symphony Orchestra, dem St. Louis Symphony Orchestra, dem Royal Chamber Orchestra von Tokio, dem Budapest Philharmonic Orchestra, der Jena Philharmonie, dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz, dem Bollington Festival Orchestra (UK) und dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt (Oder) auf, um nur einige zu nennen. 
Sie arbeitete mit Dirigenten wie Wolfgang Sawallisch, Raymond Leppard, Gilbert Varga, Jesús López-Cobos, Rico Saccani, Gerard Schwarz und Leonard Slatkin. 

Ihre Konzerte führten sie durch die gesamte USA und in viele weitere Länder wie Deutschland, die Tschechische Republik, Russland, Japan, Ungarn, Island, Puerto Rico, Panama oder Macao. 

Als Dreijährige begann sie Violine zu spielen und bereits als Achtjährige gab sie ihr Debüt als Solistin mit Orchester in Deutschland. 
Nur wenige Jahre später zog sie in die USA um als junger Teenager am Curtis Institute of Music in Philadelphia beim legendären Jascha Brodsky zu studieren. Weiterführende Studien schloss die am Cleveland Institute of Music in den Klassen von  David Cerone und Donald Weilerstein ab. 

Nicht nur den ersten Preis beim Indianapolis Wettbewerb gewann sie, ebenso erhielt sie Top-Platzierungen beim Premio Paganini Wettbewerb in Genua, beim Concert Artists Guild Competition in New York, wurde 1999 vom Amerikanischen National Public Radio als „Debüt-Künstlerin des Jahres“ ausgezeichnet und erhielt 2001 für ihre Debüt-CD mit Werken von Bloch, Rorem, Bach und Wieniawski den Chamber Music America/WQXR Record Award. 

Inzwischen umfasst Judith Ingolfssons Diskographie acht weitere CDs: Tschaikowskys Violinkonzert (BPO LIVE, 2008), „Simon Laks en hommage“ (EDA, 2010), die Sechs Solo Sonaten von Eugène Ysaÿe (GENUIN, 2011) sowie Werke von Strawinsky und Schostakowitsch mit dem Pianisten Vladimir Stoupel (AUDITE, 2011). Sie wurde international stürmisch gefeiert und für den ICMA-Preis 2013 nominiert. Die dreiteilige CD-Reihe “Concert-Centenaire“ mit Werken von Albéric Magnard, Rudi Stephan, Louis Vierne und Gabriel Fauré wurde in 2016 bei ACCENTUS MUSIC veröffentlicht. Sie wurde von der internationalen Presse begeistert aufgenommen und für den ICMA-Preis 2017 nominiert. In 2016 erschien auch das Violinkonzert von Joseph Holbrooke, "The Grasshopper" (CPO).

Auch bei Musikfestivals ist Judith Ingolfsson ein gern gesehener Gast. Sie folgt Einladungen zu Festivals in den USA, in Polen, in Finnland, in Deutschland, in der Schweiz, in Frankreich und in den Niederlanden. Im Jahre 2010 war die Künstlerin “Artist in Residence” in der Villa Esche Chemnitz. 2009 gründete sie zusammen mit Vladimir Stoupel ihr eigenes Festival im Süden Frankreichs “Aigues-Vives en Musiques”. 

Judith Ingolfsson ist auch begeisterte Kammermusikerin und arbeitet als Kammermusikpartnerin mit den Vogler, Avalon und Miami String Quartets, dem Broyhill Chamber Ensemble und dem Ronen Chamber Ensemble. 
Regelmäßig tritt sie mit dem Pianisten Vladimir Stoupel im Ingolfsson-Stoupel Duo auf. Das Duo hat sich ungewöhnlichem Repertoire und dynamischen Duo-Programmen verschrieben, die die Form des traditionellen Violine-Klavier Abends erweitern und Konzertiert in den USA, in der Schweiz, in Polen, Italien, Frankreich und in Deutschland, wie etwa beim Schleswig-Holstein-Musikfestival. 

Das Interesse der Geigerin gilt weniger bekannten Komponisten des 20. Jahrhunderts wie Simon Laks, Haflidi Hallgrimsson oder den schwedischen Komponistinnen Amanda Maier und Laura Netzel. Mit Jenaer Philharmonie und dem Staatsorchester Mainz interpretierte sie kürzlich die Violinkonzerte von Rautavaara und Roslawez. 
Barocke Kompositionen wie z. B. die Werke von Telemann und Tartini für Solo-Violine spielt sie auf der modernen Violine unter Berücksichtigung historischer Aufführungspraxis. 

Immer wieder führt Judith Ingolfssons intensive Auseinandersetzung mit Kompositionen auch zur Zusammenarbeit mit Verlagen. So betätigt sie sich auch als Herausgeberin, wie z. B. bei den Trois Pieces de Concert von Simon Laks, die in ihrer Bearbeitung für Violine und Klavier erschienen ist. 

Judith Ingolfsson ist seit 2008 Professorin an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart. Sie spielt eine Lorenzo-Guadagnini-Violine von 1750.